16. Tierversuchstagung des
Schweizer Tierschutz STS

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Weniger Tierleid mit mehr 3R


Die 3R-Prinzipien – Replace, Reduce, Refine – zielen darauf ab, Tierversuche durch alternative Methoden zu ersetzen, die Anzahl der benötigten Tiere und der Tierversuche zu reduzieren und das Leiden der Tiere zu minimieren.

Während einige Länder in Europa bereits über Ausstiegspläne aus Tierversuchen diskutieren und erste Massnahmen auf den Weg schicken, um den Ausstieg zu realisieren, bleiben die Zahlen der Tierversuche und der Belastungen der Tiere vielerorts hoch oder steigen sogar. Auch in der Schweiz, in der seit 1993 im Tierschutzgesetz die Forderung und Förderung der 3R verankert ist, hat die Nutzung und der Verbrauch von Tieren in Versuchen und der Versuchstierhaltung nicht signifikant abgenommen. Dies obwohl Ersatzmethoden ein ausgewiesenes wirtschaftliches und wissenschaftliches Potential haben. 

Besonders kritisch ist die Situation an Universitäten und Forschungseinrichtungen, wo die Grundlagen-forschung stark auf Tierversuche und Tiermodelle ausgerichtet ist. Ca. 60% der Tierversuche finden hier statt. Diese Experimente werden jedoch nicht nur ethisch hinterfragt, sondern auch wissenschaftlich, da Studien die Qualität und Aussagekraft vieler Tierversuche in Frage stellen. Nur gerade fünf Prozent aller an Tieren getesteten und mit Tierversuchen entwickelten Therapien erreichen den Menschen. Die Erwartungen an neue Ersatzmethoden sind hoch, und aus Sicht Tierschutz stellt sich die Frage, ob und vor allem wann damit auch ein echter Wandel in der Forschungspraxis erreicht werden kann.

Die Tagung wurde bei der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte VSKT zur Anerkennung als Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal für Tierversuche eingereicht. Von der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GST wird die Tagung mit Bildungsstunden anerkannt.

Veranstaltungsdetails: «Weniger Tierleid mit mehr 3R»

Wann:Freitag, 8. November 2024
Ort:Kongresszentrum Hotel Arte Riggenbachstrasse 10, 4600 Olten
und via Zoom
Uhrzeit:9:45 Uhr bis ca. 16:00 Uhr
Organisation:Schweizer Tierschutz STS
Tagungssprache:Hochdeutsch und Französisch
(Simultanübersetzung in Hochdeutsch/Französisch)

Tagungsgebühr

Inklusive Verpflegung und Tagungsunterlagen

VollzahlendeStudierende
vor Ort:CHF 180.–CHF 90.–
via Zoom:CHF  95.–CHF 45.–

Programm mit Videos


09:45 Uhr – Begrüssung und Einführung ins Thema

Dr. med. vet. MLaw Julika Fitzi-Rathgen, Leiterin Fachstelle Tierversuche, Schweizer Tierschutz STS

10:00 Uhr – Dilemma in der Grundlagenforschung und Medikamentenentwicklung

Dr. Tamara Zietek, Geschäftsführerin, Ärzte gegen Tierversuche

10:40 Uhr – Thinking Outside the Cage: EU-Pläne für eine humanere und innovativere Wissenschaft

Laurence Walder, Animals in Science programme consultant, Eurogroup for Animals

11:10 Uhr – Neue, tierversuchsfreie Ansätze für regulatorische Sicherheitsprüfungen von Chemikalien

Dr. M. Hofmann, Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Chemikalien

11:30 Uhr – Entwicklungsneurotoxizität (in vitro Batterie): auf dem Weg zu einer regulatorischen Anwendung

Ellen Fritsche, SCAHT – Swiss Centre for Applied Human Toxicology

11:55 Uhr – Revision Tierschutzverordnung und Tierversuchsverordnung: Was ändert sich im Bereich Tierversuche und Versuchstierhaltung?

Dr. med. vet. Simone Gilg, wiss. Mitarbeiterin BLV, Fachbereich Tierversuche 

12:25 Uhr – Mitagessen

13:45 Uhr – «Überschusstiere» – die Situation in Deutschland

Dr. med. vet. Stefanie Schindler, Viva3R

14:15 Uhr – Initiative eines Tierpflegenden-Teams zur Verringerung überzähliger Tiere

Dr. Anne Zintzsch, Tierschutzbeauftragte, Universität Basel

14:45 Uhr – Labormäuse – Rehoming: Erfahrungen und Herausforderungen im Berner Tierzentrum

Céline Wyniger, Tierpflegerin, Berner Tierzentrum

15:15 Uhr – Podiumsdiskussion

Moderation: Dr. med. vet. MLaw Julika Fitzi-Rathgen